Die Fahrt mit dem Shovel-Projekt zum Nordkap
...die längste Etappe, Tag 6, Montag 15. Juni 2015


Wir wurden durch Regentropfen geweckt, die am Dach der Blockhütte anklopften, um uns mitzuteilen, dass wir schon Die Route, die wir am sechsten Tag fahren wollten, aber es kam alles anders... viel zu lange im Trockenen unterwegs waren. "Ist ja nur ein bisschen Landregen", meinte Matthias anfangs noch scherzhaft.

Wir hatten "ausrüstungstechnisch" vorgesorgt, wasserfestes Schuhwerk war angesagt. Ich konnte mit Überschuhen aus Latex für Hand und Fuß noch einen drauflegen. Auch meine Regenbekleidung aus 100% Polyester hätte dem Wetter mit einem müden Lächeln den Mittelfinger zeigen können. Matthias setze auf Gore-Tex Bekleidung. Verfolgt vom Unwetter

Das Bepacken im Regen war müßig. Anschließend musste ich kurz darauf noch die Scheinwerferbirne wechseln. Aber auch diese Hürde wurde gemeistert und so fuhren wir im stärker werdenden Regen weiter Richtung Süden.
Frühstück sollte es, wie an den anderen Tagen auch, erst später geben.

Das Schuhwerk von Matthias hielt 200 Kilometer und auch Gore-Tex ist bei fiesem Regen nicht die beste Bekleidungswahl. Glücklicherweise hatte er noch ein zweites Paar Schuhe und eine "Poliester-Hose" dabei. Die Schuhe wurden mit Plastiktüten und Gewebeklebeband umwickelt und sollten die Feuchtigkeit abhalten.

Da Matthias in dieser Situation nicht in bester Laune war, habe ich es vorgezogen, entgegen meiner Gewohnheit, keine Fotos von dieser Situation zu machen.

Zeitsprung... wir waren wieder ca. 700 Kilometer gefahren und plötzlich in der Nähe von Uppsala. Der nächste Campingplatz sollte unser sein, aber es kam kein Hinweisschild. Auf einer Tankstelle machte sich eine alte Bekannte, die Vergaserhalterung, bemerkbar. Es hatte sich eine Schraube los/ab vibriert und somit blieb das Moped mit Fehlzündungen stehen.

Am wichtigsten war es, das Moped wieder fahrbar zu bekommen. Eine Zollschraube hätte man am nächsten Tag organisieren können. Nachtquatier auf einem Parkplatz  in der Nähe von Nyköping Das konnte ja nicht schwierig sein. Matthias sollte in dieser Zeit versuchen, den nahegelegenden Zeltplatz aufzusuchen um die Übernachtungsmöglichkeit zu sichern.
Die Anmeldung am Zeltplatz war nicht mehr besetzt, aber zumindest fuhr das Moped wieder. Also weiter, Richtung Stockholm, vielleicht kommt ja noch ein Zeltplatz...natürlich nicht.

An einem Schnellrestaurant beschlossen wir weiterzufahren, um dann, außerhalb von Stockholm, zu übernachten. Dazu mussten wir aber noch eine Schraube am Moped finden, die wir für die Vergaserhalterung verwenden konnten; Fundort => Halterung vorderes Schutzblech.

Wir fuhren weitere 200 Kilometer, bis zur nächsten Tankstelle. Man muss wissen, dass die meisten Tankstellen in Schweden nachts nicht besetzt sind und nur mit einer Geldkarte an Tankautomaten bedient werden können. Es war mittlerweile schon fast 02.00 Uhr und nach dem Tanken beschlossen wir, ein wenig auf dem Parkplatz zu schlafen. ...die letzten Kilometer schaffen wir auch noch, die Route der letzten Etappe

Der Tachogesamtstand betrug 5175 Kilometer, somit waren wir bis zu diesem Zeitpunkt 1112 Kilometer gefahren.

Schlafen stellt man sich etwas anders vor, jedenfalls sorgten Ameise und Co. dafür, dass ein richtiger Tiefschlaf nicht stattfinden sollte. Ein wenig "Minutenschlaf" hilft in so einer Situation nur wenig. Wir waren nicht unbedingt Ödeshög erwacht, hier bekamen wir Kaffee und konnten uns im Vorraum der Toilette aufwärmen ausgeschlafen als die Motoren wieder brummten. Irgendwo musste es doch etwas geben, wo man sich erwärmen oder ein warmes Getränk einnehmen konnte.

Ca. 150 Kilometer konnten wir uns am Kaffee erwärmen, dass war unbedingt notwendig. Trotz des wolkenlosen Himmels war es so kalt wie im Polarkreis.
Einen Zeltplatz im Laufe des Tages aufzusuchen um auszuschlafen, kam auch nicht mehr in Frage.

Und so rissen wir weiter die Kilometer ab. Auf einer Tankstelle in Malmö bemerkten wir, dass ein Gegenstand das Scheinwerferglas von Matthias zerschmettert hatte. Wie das passiert war, konnten wir uns nicht erklären, zumal wir es auch nicht bemerkt hatten. Der Scheinwerfer muss wohl neu

In Odense tanken wir das letzte Mal auf dieser Tour die Motorräder. Es war "erst" 12.30 Uhr, wir waren gut Der letzte Tankstopp durchgekommen und freuten uns schon auf Zuhause.

Kurz hinter Schleswig trennten sich unsere Wege, ich hatte noch lockere 20 Kilometer vor mir. Mit einer Gesamtfahrleistung von 6091 stellte ich mein Moped vor dem Schuppen ab, dass waren erneute 916 Kilometer, die wir auf der letzten Etappe gefahren waren.

Der Weg war das Ziel, das haben wir durchgezogen und zwar genau so, wie wir es wollten und aus unserer Sicht haben wir alles richtig gemacht. Zuhause, nach einer amtlichen Tour

Wir haben darauf verzichtet, an den von Touristen so beliebten Orten anzuhalten. Im Vorbeifahren haben wir auch viele Eindrücke wahrnehmen können, aber am meisten Spaß hatten wir, wenn wir morgens die Mopeds angeschmissen haben und einfach losgefahren sind.







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